SnappCar – privates Carsharing als Konkurrenz zum Taxi?

SnappCar – das Risiko fährt mit.

SnappCar ist eine C2C-Plattform (= Cosumer-to-Consumer), auf der Privatpersonen ihre eigenen Fahrzeuge zur Vermietung anbieten können.

Die Plattform wirbt mit günstigen Preisen und einfacher Abwicklung – inklusive Versicherungsschutz während der gesamten Mietdauer.

Auch in Bayern, zum Beispiel in Deggendorf und Regensburg, finden sich Fahrzeuge zur Selbstfahrervermietung, die über SnappCar angeboten werden.

Snappcar Big Square

Wie funktioniert SnappCar?

Die Nutzung ist simpel: Fahrzeughalter registrieren ihr Auto bei SnappCar und definieren dort die Vermietungsparater: Kosten der Anmietung, Freikilometer, Verfügbarkeit und dergleichen. Interessenten buchen über die Plattform und bezahlen direkt dort. Versicherung und Pannenhilfe sind inkludiert. SnappCar verdient an jeder Vermietung über Service- und Versicherungsgebühren.

Wo liegen die Probleme?

In der Praxis zeigen sich allerdings deutliche Risiken:

  • Versicherung: private Kfz.-Versicherungen decken den kommerziellen Einsatz eines Fahrzeugs im Rahmen einer Vermietung an fremde Dritte meist nicht ab.
  • Einsatzrisiko: Es besteht die nicht auszuschließende Gefahr von illegalen Fahrten, Vandalismus, Diebstahl des Fahrzeugs oder Nutzung des Fahrzeugs zur Begehung von Straftaten.
  • Schadensabwicklung: Nutzer berichten von komplizierten Prozessen im Schadensfall. Selbstbeteiligungen müssen oft vorfinanziert werden, die Regulierung zieht sich in die Länge.
  • Verfügbarkeit: In ländlichen Regionen ist das Angebot von SnappCar überschaubar. Mieter müssen längere Wege in Kauf nehmen, was den anfänglichen finanziellen Vorteil kompensiert.
  • Kostenklarheit: Auf den ersten Blick sind die Tagespreise niedrig. Berücksichtigt man aber Gebühren, Versicherung und eine eventuelle Kilometerbegrenzung, relativiert sich der Preis sehr schnell.
  • Steuerliche Folgen: Wer regelmäßig sein Auto vermietet, muss die Einnahmen versteuern – ein Punkt, den viele Privatvermieter übersehen.

Bedeutung für das Taxigewerbe

Für Taxis stellt SnappCar keine unmittelbare Konkurrenz dar, denn:

  • Der SnappCar-Mietwagen ersetzt kein Taxi. Es fehlt an Spontanverfügbarkeit, Flächendeckung, Fahrgastservice und gesetzlicher Sicherheit.
  • Kunden müssen das Fahrzeug selbst abholen, fahren und zurückbringen – ein klarer Unterschied zum professionellen Taxiangebot.
  • Gerade für Kurzstrecken oder spontane Fahrten ist SnappCar keine Alternative.

Was Taxi besser kann

  • Sofort verfügbar: jederzeit telefonisch, per App oder auf der Straße.
  • Rechtssicherheit: Genehmigungsrecht, Tarifbindung und Beförderungspflicht
  • Komfort & Service: Tür-zu-Tür-Beförderung ohne Aufwand für den Fahrgast.
  • Sicherheit: geprüfte Fahrzeuge, professionelle Fahrer, Versicherungsschutz ohne Ausnahme.

Einordnung aus Verbandssicht

Carsharing-Modelle wie SnappCar sind ein kleiner Baustein in der Mobilitätslandschaft. Für das Taxi- und Mietwagengewerbe stellen sie jedoch keine echte Alternative dar. Gerade im Bereich der Personenbeförderung bleibt das Taxi unverzichtbar: als sichere, zuverlässige und gesetzlich zugelassene Verkehrsform.

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