Jahresausklang 2024

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Newsletter Nr. 10/2024

Das Jahr 2024 war für die Taxi-Branche von zahlreichen Veränderungen und Herausforderungen geprägt, weshalb die bayerischen Taxi- und Mietwagenunternehmen, vor allem die Kleinbetriebe, unter erheblichem wirtschaftlichen Druck standen. Wir alle kennen die lange Negativliste:

  • zunehmender Konkurrenzdruck durch Ride-Hailing-Dienste in den größeren Städten
  • steigende Betriebskosten (Fahrzeugkosten, Kapitalbeschaffung, Versicherungen usw.)
  • post-Corona: nach wie vor eine nicht zufriedenstellende Umsatzlage
  • Fahrpreisdumping der Kostenträgermonopolisten (allen voran: AOK und DAK)
  • Fachkräftemangel
  • Energiepreise anhaltend auf hohem Niveau
  • Konsumzurückhaltung durch eine generell unzureichende Wirtschaftslage
  • usw.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2024 ein Jahr des Wandels und der Veränderung für die Taxi-Branche war, das neben den Herausforderungen aber auch Chancen mit sich brachte. Alles in allem ein sehr durchwachsenes Jahr, aber der Blick in die Zukunft macht ein wenig Hoffnung.

Wie sich die Branche weiterentwickelt, wird maßgeblich davon abhängen, wie Sie mit den zunehmenden Anforderungen an Technologie, Nachhaltigkeit und Innovation umgehen

Ein Beispiel im Kontext der Zukunftsperspektive ist das ÖPNV-Taxi. Gerade für die ÖPNV-vernachlässigten Landkreise besteht die vielversprechende Möglichkeit das Taxi- und Mietwagengewerbe in den öffentlichen Verkehr zu integrieren. Baden-Württemberg macht es uns vor (wir berichteten). Nur nachrichtlich: im Herzen von Bayern gibt es einen mittelgroßen Landkreis, bei dem das ÖPNV-Taxi geradezu vorbildlich projektiert wird. Gerne berichten wir davon, wenn „alles in trockenen Tüchern“ ist.

Für die Taxi-Branche erwarten wir auch in 2025 wieder viele Erschwernisse und Risiken, aber auch Chancen. Die Digitalisierung und die Einführung von neuen Technologien werden die Branche in den kommenden Jahren prägen. Elektrifizierung und alternative Antriebe sind die Schlüssel, um umweltbewusster und effizienter zu werden. Der Wettbewerb mit Ride-Hailing-Diensten wird weiter bestehen und wohl noch zunehmen. Das bestehende Taxi-Gewerbe hat aber die (bislang häufig ungenutzte) Möglichkeit, durch Innovationen, Flexibilität und vorbildlichen Service zu bestehen. Zeigen Sie, was können und kehren Sie Ihr Licht unten den Scheffel. Das Taxi- und Mietwagengewerbe ist ein unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen Verkehrsangebotes. Wir müssen uns nicht kleiner machen, als wir sind.

Einige bayerische Städte versuchten 2024 den ungleichen Wettbewerb mit den App-Plattformen durch gesetzliche Regelungen der PBefG-Novelle 2021 in den Griff zu bekommen. Tarifkorridor mit Festpreis und die Einführung von Mindesttarifen für die Verkehrsform Mietwagen sind hier zu nennen. Die Entscheidungen für diese Maßnahmen zur Wiederherstellung des Level-Playing-Fields werden sicher im Jahre 2025 fallen. Zu nennen ist beispielsweise das Wirtschaftlichkeitsgutachten, das das Sachverständigenbüro Linne & Krause aus Hamburg für das Taxi-Gewerbe des Städtevierecks Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach erstellt. Wir werden sehen. Auch das Urteil des Verwaltungsgerichts Leipzig in Bezug auf die dortigen Mindestfahrentgelte (wir berichten unter Punkt Nr. 7 dieses Newsletters) sind ein erster Baustein gegen die irregulären Verkehre von Uber und Bolt. Hier sind wir vorsichtig hoffnungsfroh.

Die Geschäftsführung und das Präsidium des Landesverbandes Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen e.V. wünschen Ihnen für die kommenden Feiertage alles Gute und für das neue Jahr (im übertragenen Sinne) Hals- und Beinbruch! Vielen Dank an dieser Stelle an die vielen bayerischen Taxi- und Mietwagenunternehmen, die uns im vergangenen Jahr mit Engagement, mit Informationen aus den Regionen und manchmal auch mit Rat und Tat unterstützt haben.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen, ohne Sie wäre Vieles nicht möglich gewesen.

Wir freuen uns mit Ihnen auf ein gutes und erfolgreiches Jahr 2025!

Gezeichnet für den Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen e.V.:

Thomas Kroker – 1. Vorsitzender
Alfred Lehmair – stv. Vorsitzender
Christian Linz – Landesgeschäftsführer

 


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