Kleine Fachkunde

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Newsletter Nr. 10/2024

Foto: LV Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen e.V.

Eigentlich ist es traurig, hierüber noch berichten zu müssen:

Obwohl das Gesetz zum 01.08.2021 die kleine Fachkundeprüfung vorgesehen hat, ist diese einfache Berufszugangshürde bis heute noch nicht prüfbar gemacht worden.

Sie kann schlicht und ergreifend immer noch nicht abgelegt werden.

Ganz im Gegenteil

Es erfolgte ein erheblicher Rückschritt im Umsetzungsprozess, denn die vom Bundesverkehrsministerium geforderte digitale Form dieser Prüfung wurde aufgrund von Bedenken seitens des eigenen Ministeriums wieder gestoppt (!).

Das Ministerium ist tatsächlich der Ansicht, dass eine digitale Prüfung auf niederschwelligem Niveau (online) nicht datenschutzkonform abgelegt werden kann. Wir sehen das als eine kuriose Begründung an, wurden doch während der Corona-Pandemie sogar Doktorarbeiten und Abschlussprüfungen an Universitäten in digitaler Form und unter Kamerabeobachtung abgelegt. Dies erfolgte seinerzeit sehr wohl datenschutzkonform!

Warum sollte eine kleine Fachkundeprüfung aus Datenschutzgründen nicht digital abgelegt werden können? Wer oder welcher Konzern (vielleicht auch US-amerikanischer Herkunft) hinter diesem Datenschutzeinwand steht, kann man sich selbst ausmalen, jedenfalls nicht das bodenständige deutsche Taxi- und Mietwagengewerbe. Aktuell ist die Lage so, dass die kleine Fachkundeprüfung auf den Landesverkehrsministerkonferenzen nicht einmal mehr auf der Tagesordnung erscheint. Im Übrigen ist auch nicht abzusehen, ob überhaupt und gegebenenfalls wann und in welcher Form diese Prüfung tatsächlich jemals kommen wird. Wir sind der Auffassung, dass es schlicht und ergreifend am politischen Umsetzungswillen fehlt. Wir werden bei Gelegenheit wieder zum Sachstand berichten.

Viele Mitgliedsunternehmen, insbesondere die personalstarken Mehrwagenbetriebe, sehen aufgrund des prekären Personalmangels keinen Bedarf an der kleinen Fachkunde. Man befürchtet, dass mit der Einführung dieser Prüfung noch weniger Fahrpersonal zur Verfügung steht und noch größere Teile der Flotten in den Betriebshöfen stehen. Wir müssen darauf setzen, dass die Unternehmer selbst (und/oder auch die jeweiligen Vermittlungszentralen) durch betriebsinterne Schulungen und Prüfungen des Fahrpersonals, das gewünschte Dienstleistungs- und Kompetenzniveau erreichen, das erforderlich ist, um das Produkt Taxi auch in Zukunft konkurrenzfähig anzubieten.

 


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